Der langjährige Vorsitzende des Tourismusverbandes Nordsee und Landrat des Kreises Friesland, Sven Ambrosy (SPD), betonte, dass mit der Agentur auch die gemeinsame Entwicklung des Lebensraums an der Küste gestärkt werde. „Tourismus ist mehr als nur Marketing, sondern ist auch Raumordnung, ist Verkehrsplanungen, ist Kulturförderung.“ Indem zum Beispiel der Öffentliche Nahverkehr zwischen den Kommunen besser abgestimmt werde, könnten neben Urlaubsgästen auch Küstenbewohnerinnen und Küstenbewohner profitieren.

Zudem sei es notwendig, Kräfte zu bündeln, um etwa bei der Tourismuspolitik und dem Erwerb von Fördergeldern gegenüber dem Landvund dem Bund als „starker Player“ aufzutreten. „Da ist es gut, wenn eine Stimme beim zuständigen Ministerium anklopft“, sagte Ambrosy. Auch eine engere Kooperation mit dem Nordseetourismus in Schleswig-Holstein sei gewünscht.

IHK befürwortet Gründung

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Oldenburg befürwortet die Gründung der neuen Agentur. Die Pandemie habe Schäden in der Tourismuswirtschaft hinterlassen, sagte Carola Havekost. Ein starkes Destinationsmanagement helfe nicht nur dem Tourismus, indirekt komme es auch Betrieben im Handwerk und Einzelhandel sowie dem Fachkräftemarkt zu Gute. „Wenn die Gäste sich hier wohl fühlen, dann tun das auch die Fachkräfte, die in die Region kommen.“

Die niedersächsische Küste und Bremerhaven zählen bereits zu den wichtigsten Urlaubsregionenen in Deutschland. Früheren Angaben zufolge wurden vor der Corona-Pandemie 2019 16,6 Millionen Hotel- und Pensionsübernachtungen in der Region gebucht. Dazu kamen geschätzt weitere 27 Millionen Übernachtungen im privaten Bereich, zum Beispiel in Ferienwohnungen. Der Brutto-Umsatz durch den Tourismus an der Küste betrug 2019 etwa 4,25 Milliarden Euro, wie eine Beratungsgesellschaft im Gründungsprozess der Agentur berechnete.

(dpa/MK)

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