Was sagt das Buchungsverhalten?

Doch wie steht es mit der Bereitschaft, Klimaschutz im Urlaub stärker zu berücksichtigen? Bei einer Umfrage im Auftrag des DRV gaben im vergangenen Jahr zwar 62 Prozent der Befragten an, dass die Klimafreundlichkeit einer Reise für sie wichtig oder sehr wichtig sei. 46 Prozent wären bereit, für eine Flugreise einen höheren Preis zu bezahlen, wenn damit CO2-Emissionen kompensiert werden. 42 Prozent würden sogar eine verlängerte An- und Abreisezeit in Kauf nehmen. Allerdings haben sich erst 23 Prozent konkret über Möglichkeiten informiert, die Reise möglichst umweltschonend zu gestalten.

Hier setzt DER Touristik an. „Durch die Erhebung eines CO2-Abdrucks, den wir den Kunden transparent vermitteln wollen, wollen wir das Buchungsverhalten steuern“, sagte Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester unlängst. Auch der DRV spricht sich dafür aus, alle Reisen mit einem nachvollziehbaren CO2-Abdruck zu versehen. Neben der An- und Abreise belasten auch die Unterbringung Sonnenhungriger und ihre Aktivitäten am Urlaubsort das Klima. Zudem verschlingen der Bau und die Instandhaltung von Hotels, Straßen, Freizeitparks und Co. Ressourcen.

Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus

Tui will in Zusammenarbeit mit der Regierung der südlichen Ägäis die beliebte griechische Urlaubsinsel Rhodos zu einem Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus machen und damit Blaupausen für andere Ziele schaffen. So soll zum Beispiel der ökologische Fußabdruck des Tourismus auf Rhodos durch neue Konzepte für das Energie-, Wasser- oder Müllmanagement deutlich verringert werden.

„Wir brauchen ein Verständnis dafür, wie alle Bestandteile zusammenkommen können“, sagte Tui-Chef Fritz Joussen bei der Vorstellung des Projektes. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ökologische
Nachhaltigkeit. Sie muss auch in einem wirtschaftlichen und sozialen Sinn betrachtet werden.“ Daher soll auch die Teilhabe der Menschen vor Ort gefördert werden, zum Beispiel durch neue Jobchancen.

Am Ende könnten nach Einschätzung des griechischen Tourismusministers Vassilis Kikilias alle Akteure profitieren – „vom einzelnen Anbieter, der seinen Kunden Kaffee verkauft, bis zu den Leuten, die Autos und Boote vermieten, bis zu den Winzern, bis zu den Urlaubern selbst“.

Verbesserungen bei Kreuzfahrtriesen

Nicht zuletzt bei den Kreuzfahrtriesen – vor Corona oft für dicke Luft und überfüllte Hafenstädte kritisiert – sind nach Überzeugung von Umweltschützern noch etliche Verbesserungen nötig. Dazu gehörten „als allererstes der unverzügliche Ausstieg aus der Nutzung von giftigem Schweröl und eine glaubwürdige Klimaschutzstrategie“, fordert der Bundesgeschäftsführer des Nabu, Leif Miller. Hier könne auch der Tui-Konzern mit Marken wie Tui Cruises und Hapag-Lloyd mehr tun. Auf der Hauptversammlung des größten Reiseanbieters der Welt am Dienstag wolle man dem Vorstand dazu „genau auf die Finger schauen“.

(dpa/MK)

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