Die Forderungen der Gastwelt
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Die Forderungen der Gastwelt

Was die Branche von der neuen Bundesregierung erwartet

von Wolfgang Bublies
Dienstag, 11.03.2025
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Zu viel Bürokratie, zu wenig Fachkräfte, steigende Inflation und sinkende Erträge, eine zu hohe Steuerlast und nicht zuletzt die geringe Beachtung in der Politik, speziell im Bundestag – Hotellerie und Gastronomie haben es wahrlich nicht leicht. Und das, obwohl sich die Verbände unermüdlich einsetzen für die Interessen der Branche, in der viele ums Überleben kämpfen. In den ­Wochen vor der Wahl haben sie ihre Anliegen formuliert, die jetzt eingefordert werden.

Wir brauchen eine Politik, die die Wirtschaft stärkt, damit sich Arbeit wieder lohnt

DEHOGA

Wo mit Blick auf die Gastwelt der größte Handlungsbedarf besteht, ­welche Themen also ganz vorn angesiedelt sind, hat HOGAPAGE erkundet. Wir fassen hier zusammen, was genau die Branche von einer neuen Bundesregierung erwartet. Nicht weniger spannend ist die Frage, was die Gastro-Branche tun kann, um den Stellenwert ihrer Anliegen in der Politik zu steigern.

Gastronomen kämpfen weiter gegen Bürokratie
Gastronomen kämpfen weiter gegen Bürokratie. Interessensverbände fordern mehr Freiheit und weniger Vorschriften. Foto: weyo/stock.adobe.com

Weniger Bürokratie, mehr Flexibilität

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), hat zur Wahl eine Agenda 2025 vorgelegt. Dabei wurden die Forderungen nach einem Zurück zu sieben Prozent Steuer auf Speisen, weniger Bürokratie und mehr Flexibilität, etwa bei der Arbeitszeitregelung, in den Fokus gestellt (siehe auch Die sechs dringendsten Handlungsfelder). All diese Punkte unterstützt auch 
ein Großteil der übrigen Gastro-Verbände. 

DIE DENKFABRIK ZUKUNFT DER GASTWELT FORDERT EINE KOSTEN-FIREWALL FÜR DEN MITTELSTAND

In seinem 18-seitigen Positionspapier „Herausforderungen“ nennt etwa der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) ähnliche Ziele. Zu seinen insgesamt 15 Hauptanliegen zählen Forderungen wie „mit Ausbildung die Integrationskraft und die Fachkräfteeinwanderung stärken“, „Sozialversicherungsbeiträge verlässlich unter 40 Prozent halten“ und „Eigenverantwortung stärken“. Zudem dürfe es „keine staatlichen Eingriffe in die Lohnfindung der Sozialpartner“ geben. BdS-Präsident Matthias Kutzer und Hauptgeschäftsführer Markus Suchert verdeutlichen: „Die Bundesregierung der 21. Legislaturperiode muss den Mut haben, Bürokratie und übermäßige Regulierung entschieden abzubauen, ordnungspolitische Vorgaben zu hinterfragen und die steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern.“

Chef vom Restaurant schüttelt einem Mitarbeiter die Hand
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Ein politischer Neustart ist unverzichtbar

„Ein politischer Neustart ist unverzichtbar, um die aktuelle Wirtschaftskrise in Deutschland zu bewältigen und Unsicherheiten abzubauen“, betont Jürgen Gangl, Vorsitzender der Hoteldirektorenvereinigung Deutschland (HDV). Als General Manager im Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz sieht er dringenden Handlungsbedarf beim Fachkräftemangel, in der Digitalisierung, beim Bürokratieabbau sowie bei Steuern und Abgaben.

Die HDV fordere daher gezielte politische Unterstützung und pragmatische Lösungen, die den spezifischen Anforderungen der Hotellerie gerecht werden. Um etwa dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der den Leistungsumfang in Hotels und Gastronomiebetrieben einschränke, müsse die Politik laut Gangl dringend Maßnahmen ergreifen, etwa die Vereinfachung der Zuwanderung für qualifizierte Fachkräfte.

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