Boarding Houses gefragt – Drei-Sterne-Segment stabil

Für das Segment Boarding Houses und Serviced Apartments registriert Colliers in den vergangenen Jahren einen steigenden Anteil am Hotel-Transaktionsvolumen. Schlagartig schnellte der Anteil dieser Beherbergungsform 2020 von unter drei auf über acht Prozent.

Das Investmentvolumen hat seit 2017 durchgehend die 100-Millionen-Marke zum Teil auch sehr deutlich übersprungen, in einigen Jahren auch die 200-Millionen-Marke. Er legte während des ersten Corona-Jahres 2020 sogar zu.

Im Jahr 2022 zeigte das Segment zwar mit rund 120 Mio. Euro das niedrigste Volumen der vergangenen sieben Jahre, am grundsätzlichen Anlegerinteresse ändert die Schwankung allerdings nichts.

„Der Erfolg und gerade die Krisenresistenz sind ein großes Plus und machen diesen Teilbereich zunehmend auch für Investoren attraktiv. In den vergangenen Jahren wurden daher vermehrt Transaktionen in diesem Segment abgeschlossen. Der wirtschaftliche Erfolg hat ebenfalls die Bonität der Betreiber positiv beeinflusst. Institutionelle Investoren sind verstärkt in diesem Segment aktiv“, erläutert René Schappner.

Weiterhin gefragt sind auch Drei-Sterne-Hotels. „Aufgrund der schlanken Kostenstruktur und hohen Übernachtungsqualität, gepaart mit sehr zentralen Standorten bleibt diese Hotelkategorie ein fester Bestandteil des Gesamtmarktes. Die Betreiber sind wirtschaftlich gut durch die Pandemie gekommen und weiter auf Standortsuche und die Investoren sehen in diesen Konzepten nachhaltige Investitionschancen“, führt Schappner aus.

Starke Nachfrage bei Core-Neubauobjekten erwartet

Auf nur noch rund ein Drittel beläuft sich der Anteil von Neubauten am Hotel-Transaktionsvolumen seit Beginn der Pandemie.

„In den vergangenen Jahren haben insbesondere institutionelle Investoren bevorzugt Neubau-Objekte erworben – dieser Trend wird sich aufgrund von ESG-Auflagen weiter fortsetzen. Wir erwarten daher eine starke Nachfrage bei Core-Neubauobjekten. Viele Projekte sind aufgrund von Lieferengpässen entweder verzögert oder standen durch Baukostensteigerungen allerdings auf dem Prüfstand. Insbesondere in Innenstadtlagen erschwerten auch die weiter steigenden Büromieten die Umsetzung von Hotelprojekten. Im Vergleich zu den letzten Jahren wird es daher ein geringeres Angebot an Forward- beziehungsweise Neubautransaktionen im Markt geben“, erklärt René Schappner.

Abschließend ergänzt er: „Eigentümer von Bestandsobjekten sind derzeit bestrebt, ihre Objekte ESG-konform aufzustellen. Insbesondere Value-Add-Investoren sind vor dem Hintergrund verschärfter Auflagen derzeit auf der Suche nach attraktiven langfristigen Investmentchancen.“

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