Around the World

So lange ist es nicht her, dass Portugal arm und Lissabon abgerockt war. Dann ­entdeckten Ausländer, dass sich für kleines Geld erstaunliche Immobilien erwerben ließen, ob ­am idyllischen Sandstrand oder in der atmosphärischen Altstadt. Dann kam der Massentourismus. Dann der Übertourismus. Und jetzt? Erstaunlich, wie sich dieses patente, wunderbare Land gerade wieder neu erfindet. Natürlich spielt die Kulinarik dabei eine große Rolle.

Im südlichsten Kanton der Schweiz lebt und kocht man mit italienischem Zungenschlag. Gleichermaßen naturschön, putzig, unzugänglich und mondän, begrenzt vom eleganten Lago Maggiore im Süden und wuchtigen Dreitausendern im Norden, ist die Region eine Entdeckung wert. Schon allein, weil Maestro Martino, der erste Chefkoch der Geschichte, aus einem Tessiner Bergdorf stammt.

Vergesst mal Barcelona, Leute! Auch im nördlichen Landes­inneren kann man wunderbare Weißweine trinken, Tapas essen und überdies noch auf Trüffelsuche gehen. Die flächenmäßig riesige und außerdem steinalte Kulturlandschaft von ­Kastilien-Léon – weiter oben liegt Bilbao, unten links liegt Madrid – ist im Herbst oder Winter ein erstaunliches Reiseziel. Und Übertourismus ist hier ein Fremdwort.   

„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?“ – willkommen auf der größten und vielleicht köstlichsten Insel des Mittelmeers! Seit Jahrhunderten betört Sizilien große Dichter wie Goethe, heute sind Catania und Palermo ein gefundenes Fressen für Streetfood-Fans.

Lebensmitteltechnologie können die Niederländer im Schlaf. Jetzt steht der ­Genuss im Visier. Die südholländischen Provinzen Noord-Brabant und das verzauberte Zeeland erfinden sich mit dieser Ausrichtung gerade neu.