
Systemgastronomie ist mehr als Routine
Auch Iris Alcer, duale Studentin bei L’Osteria in Berlin, erlebt ihre Ausbildung als intensiven, aber lohnenden Prozess. Sie studiert Culinary Management an der IU Internationalen Hochschule und arbeitet gleichzeitig im Restaurantbetrieb. „Ich wollte nicht nur im Hörsaal sitzen. Ich wollte das, was ich lerne, sofort anwenden“, erklärt sie.
Heute steht sie als Teil des Führungsteams in einem Restaurant mit 45 Mitarbeitern. Ihr Weg begann im Service, ging über die Küche und Bar bis hin zu Managementmeetings, bei denen sie früh eingebunden wurde. „Ich war 20, als ich plötzlich einem 40-jährigen Küchenchef gegenübersaß. Aber ich wurde ernst genommen – so, wie ich bin.“ Ihre größte Herausforderung? „Der Spagat zwischen Studium und Praxis. Man muss sehr diszipliniert sein, aber genau das macht einen stärker.“ Für Iris ist klar: „Diese Ausbildung formt nicht nur Fachkräfte, sondern Persönlichkeiten.“
Motor der Nachwuchsförderung
Wenn Jessica Schrock über ihren Beruf spricht, spürt man schnell: Hier ist jemand mit echter Leidenschaft für die Branche. Ihre eigene Karriere begann sie 2012 mit einer Ausbildung zur Fachfrau für Systemgastronomie bei FR L’Osteria SE. Heute ist sie Business Trainerin in der Münchner Zentrale und verantwortlich für insgesamt 17 Auszubildende im Unternehmen.
Ihren Job liebt sie, denn sie „kann jungen Menschen zeigen, wie vielfältig die Branche tatsächlich ist und was in ihnen selbst steckt.“ Besonders wichtig ist ihr dabei die Weiterentwicklung der Feedback- und Kommunikationskultur im eigenen Unternehmen. Azubi-Treffen, Meet & Greet-Formate, Mentoring durch ältere Jahrgänge und der Aufbau eines Azubi-Netzwerks: „Unsere Auszubildenden haben den Wunsch geäußert, mehr untereinander in Kontakt zu treten. Das greifen wir aktiv auf“, erklärt Schrock.
Die Aufstiegsmöglichkeiten in der Systemgastronomie sind bei L’Osteria mehr als nur Theorie. „Unsere Übernahmequote liegt aktuell bei rund 78 Prozent“, erzählt Schrock. Viele ehemalige Azubis arbeiten heute als Betriebsleiter oder im Servicecenter. „Das zeigt: Wer will, kann bei uns richtig was erreichen.“
Vielfalt als Stärke, Aufstieg als Realität
Auch bei McDonald’s wird Ausbildung großgeschrieben, besonders bei engagierten BdS-Mitgliedsbetrieben wie Heinritzi aus Rosenheim. Die Ausbildungsbeauftragte

betreut hier aktuell 28 Azubis, viele davon haben eine Migrationsgeschichte oder sind Quereinsteiger. Ihre Mission: Karrieren möglich machen, mit Struktur, Unterstützung und Herz.
Ein Beispiel ist Albulene Shabani. Ursprünglich aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen, ist die heute auszubildende Fachfrau für Systemgastronomie bereits zertifizierte Schichtleiterin und Teil des Leitungsteams im Wolfratshausener Restaurant. „Ich habe hier gelernt, dass man auch durchaus als junge Frau führen kann. In meiner Heimat war das keineswegs selbstverständlich“, sagt sie. Der Erfolg gibt dem System recht: Intensive Prüfungsbegleitung, Coaching Days, Schulungen und Azubi-Wettbewerbe wie der BdS-Teamcup, bei dem das Heinritzi-Team 2025 den zweiten Platz belegte, zeigen, wie viel in die Nachwuchsförderung investiert wird.